November, der Trauermonat. Für die Ehrenamtlichen steht das Thema Trauer und Trauerbegleitung auf der Tagesordnung des monatlichen Treffens. Gemeinsam schauen wir den Film „Trauer.Wege.Finden“.

In diesem Dokumentarfilm erzählen sechs Menschen von ihren individuellen Trauererfahrungen. Sie alle haben einen nahen Angehörigen verloren: plötzlich und ohne Vorwarnung, nach jahrelanger Krankheit – nach einem langen Leben.

Wie leicht sagt sich dahin: „Das Leben geht weiter.“ Hierzu ein Mann, der seine Frau durch eine Krebserkrankung verloren hat: „Im Grunde geht das Leben nicht weiter. Das Leben, wie es war, ist erstmal zu Ende. Doch nach und nach beginnt ein neues Leben.“

Die Menschen erzählen, welche Gefühle der Tod des geliebten Menschen ausgelöst hat, welche Rituale ihnen geholfen haben und wie verschieden ihre Wege in ein neues Leben waren.

Ein weiterer Satz bleibt mir in Erinnerung: „Je mehr wir den Blick weglenken, umso unbegreiflicher wird der Tod für uns.“ Den Blick weglenken, das tun häufig auch die Mitmenschen. Sie sind unsicher, wollen nichts Falsches sagen. Dabei: „Nichts zu sagen ist schlimmer als etwas Unpassendes zu sagen.“

Die authentischen Berichte werden ergänzt durch Beiträge von Experten, die sich mit den Fragen von Sterben und Tod beruflich auseinander setzen: Ein Pfarrer, eine Psychologin, eine Trauerbegleiterin, ein Bestatter kommen zu Wort.

Der Bestatter beeindruckt damit, dass er die Zugehörigen auf Wunsch am Waschen und Ankleiden der Verstorbenen beteiligt. Und – er gibt ihnen einen Schlüssel für den Abschiedsraum, so dass sie bis zur Bestattung jederzeit dem geliebten Menschen nahe sein können.

Die Trauerbegleiterin weist darauf hin, dass Trauer kein zeitlich begrenzter Abschnitt ist. Vielmehr können sich bestimmte Phasen des Trauerprozesses wie in einer Spirale wiederholen. So können auch noch nach Jahren ein Erinnerungsstück, ein Lied oder ein Geruch Tränen auslösen.

Nicht zuletzt macht der Blick in eine Trauergruppe von Jugendlichen deutlich, wie notwendig der Austausch mit anderen und professionelle Hilfe ist – eine wichtige Bestätigung unserer Arbeit.