Am 15. September hatte sie ihren ersten Arbeitstag: unsere neue Koordinatorin Sonja Kobersky. Seitdem war sie zu diversen Schulungen, so dass ich erst heute Gelegenheit habe, sie näher kennen zu lernen.

U.J.: Hallo, Sonja – herzlich willkommen. Wie geht es Dir an Deinem neuen Arbeitsplatz?
S.K.: Natürlich ist alles ganz anders als in meiner bisherigen Arbeitsstelle. Es gibt so viele Gesichter. Und die Namen dazu kann ich mir alle gar nicht merken. Aber schön ist, dass ich Eva als Kollegin an meiner Seite habe. Wir kennen uns schon lange, und ich bin sicher, dass sie mich gut einarbeiten wird.
U.J.: Magst Du mir ein bisschen von Dir erzählen?
S.K.: Ich bin 42 und verheiratet. Wir haben zwei Kinder (10 und 13) und wohnen in Börßum. Zur Familie gehört auch – unser Kater.
U.J.: Was machst Du gern in Deiner Freizeit?
S.K.: Ich habe keine spektakulären Hobbies. Aber wenn Familie, Haushalt, Beruf mir Zeit lassen, nähe und lese ich gerne.
U.J.: Was hast Du denn bisher beruflich gemacht?
S.K.: Ich war immer im Gesundheitswesen tätig. Im Marienstift in Braunschweig habe ich eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht. Nach dem Examen hatte ich zunächst eine Stelle auf der chirurgischen Station und bin dann nach einem Jahr auf die Intensivstation gewechselt.
U.J.: Dann warst Du ja noch ziemlich jung, als Du mit Intensiv-Pflegefällen konfrontiert wurdest.
S.K.: Das stimmt. Aber auch damals schon war mir bewusst, dass Sterben ein Teil des Lebens ist und zum Leben dazugehört. Um die Menschen auf dieser Station optimal versorgen zu können, habe ich neben meinem Beruf mein Fachexamen für Intensiv- und Anästhesiepflege gemacht.
U.J.: Als Koordinatorin im Hospizverein wirst Du aber ja nicht pflegerisch tätig sein…
S.K.: Nein, aber ich denke, dass mein Wissen und meine Erfahrungen in diesem Bereich für die Einschätzung von Situationen nützlich sein werden. Wie schon gesagt, war es für mich schon immer eine Herzensangelegenheit, die Patienten ganzheitlich, mit all ihren Bedürfnissen zu versorgen. Das schließt die Zugehörigen mit ein. Mit meinem Wechsel in die Hospizarbeit möchte ich dazu beitragen, dass mehr Menschen in ihrer gewohnten Umgebung sterben können.
U.J.: Ein beruflicher Wechsel nach so vielen Jahren ist ja doch ganz schön aufregend. Was geht Dir nach den ersten Eindrücken durch den Kopf?
S.K.: Ich fühle mich willkommen, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen und mit den Kolleginnen. Auch wenn vieles neu ist für mich, bin ich sicher, dass wir von unserer Haltung her gut zusammenpassen.
U.J.: Diesen Eindruck habe ich auch gewonnen. Ich danke Dir für das Gespräch.

Ulrike Jürgens