Das Hospizteam im Studio von Radio Okerwelle.
v. l. n .r. Ulrike Jürgens, Meike Metzing-Sixt, Jörg Gerike, Dagmar Ammon, Tanja Ehlers, Eva Reuleke

 

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen: Wolfgang Altstädt, Redakteur der „Wunschkiste“ bei Radio Okerwelle, lud uns in seine Sendung ein. Zu sechst konnten wir kommen, und 10 Liedvorschläge durften wir einreichen.
Einen Monat vorher kamen die möglichen Themen. Und damit stand die Frage im Raum: Wer kommt mit und wer macht was?

Wie fing alles an? – Das konnte nur Dagmar Ammon erzählen, von den Anfängen 2006, den Sitzungen, die reihum in den Wohnzimmern der Vorstandsmitglieder stattfanden. Auch die Antwort auf die Frage nach der Ausbildung war bei ihr gut aufgehoben: „Hospiz – das ist keine Ausbildung. Hospiz ist Haltung.“ Und natürlich kann Dagmar Ammon, die bislang alle Vorbereitungskurse geleitet hat, am besten über die Inhalte des Kurses berichten.

Wie es heute aussieht? – Das weiß unsere Koordinatorin Eva Reuleke: Aktuell haben wir 42 Ehrenamtliche und erfreulicherweise Nachfrage nach einem weiteren Kurs. Die Frage nach der Zusammenarbeit mit medizinischem und pflegerischem Fachpersonal übernimmt sie auch gern: Sie klappt gut – mit dem Klinikum, mit Pflegeheimen, mit Pflegediensten, mit Palliativärztinnen und -ärzten, mit der SAPV… – nur mit den Hausarztpraxen ist Eva Reuleke nicht zufrieden; die dürften schwerkranke Menschen mit verkürzter Lebenserwartung häufiger mal auf das Angebot des Hospizvereins hinweisen.

Für die Präsentation unserer Tätigkeitsschwerpunkte haben wir drei Ehrenamtliche gewinnen können: Tanja Ehlers (aus dem letzten Kurs) macht deutlich, dass es DIE Sterbebegleitung nicht gibt; anschaulich führt sie aus, wie vielfältig die Aufgaben an der Seite von schwerkranken Menschen und ihren Familien sein können.
Jörg Gerike (der eine Qualifizierung als Familienbegleiter hat) berichtet von den Besonderheiten in der Kinder- und Jugendhospizarbeit.
Und Meike Metzing-Sixt (Sterbe- und Trauerbegleiterin) erläutert die vielen verschiedenen Angebote, die der Verein für trauernde Menschen bereithält: vom offenen Café, über feste Gruppen, eine Gruppe für verwaiste Eltern, eine Kreativgruppe, das Projekt „Trauer in Bewegung“ bis hin zu den Gruppen für Kinder und Jugendliche, die derzeit in Planung sind.

Ein aktuelles Anliegen des Vereins ist die Zusammenarbeit mit Schulen, ein Thema von Ulrike Jürgens. Das Ziel ist, „Sterben, Tod und Trauer aus der Tabuzone zu holen“, wie sie sagt. Das Angebot umfasst die Gestaltung von Projekttagen oder Projektwochen und ganz aktuell eine Theateraufführung und eine rollende Leihbibliothek mit themenspezifischen Büchern für Kitas, Grundschulen, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II.

Nach 60 Minuten sind alle überrascht: wie schnell die Zeit verging. Wir hatten so viel zu erzählen, dass noch nicht einmal alle 10 Lieder eingespielt werden konnten. Und Redakteur Wolfgang Altstädt meint, wir müssten unbedingt wiederkommen, am besten in seine zweistündige Sendung. Dann möchte er uns unter anderem nach unserer Motivation für unser Engagement fragen. Dazu können wir alle etwas sagen. Aber leider gibt es an den beiden Mikrofonen nur Platz für sechs Leute…

Ulrike Jürgens