„Keiner kommt allein auf die Welt. Muss es da nicht selbstverständlich sein, Menschen auch auf ihrem letzten Lebensweg Begleitung und Beistand zu geben?“ Davon ist Lone Dueholm-Jeschke, eine unserer Sterbebegleiterinnen, überzeugt. Als ihr Mann schwer erkrankte, war sie froh, Unterstützung durch den ambulanten Dienst des Hospizvereins zu bekommen. Wie viele andere auch hatte sie bis dahin bei Hospiz an die stationären Hospize gedacht, die sterbende Menschen für die letzten Tage oder auch Wochen ihres Lebens aufnehmen. Aber dass ein Ehrenamtlicher in dieser schweren Zeit für sie da war, für ihren Mann und auch für sie, war eine Erfahrung, die sie bald auch für andere möglich machen wollte. Sie entschied sich, einen Vorbereitungskurs für Sterbebegleitung zu machen – und ist nun seit drei Jahren an der Seite von schwerkranken und sterbenden Menschen und ihrer Zugehörigen.

So wie Lone Dueholm-Jeschke gibt es in Wolfenbüttel 40 Ehrenamtliche. Manche sind seit über zehn Jahren dabei, manche erst seit einem Jahr. Der Bedarf ist groß. Und so bereitet der Hospizverein regelmäßig eine Gruppe von maximal zwölf Teilnehmenden auf die Aufgabe der Sterbebegleitung vor. Für den Kurs, der im September beginnen soll, sind noch einige wenige Plätze frei. „Aktuell finden unsere Kennenlern-Gespräche statt“, berichtet Dagmar Ammon, die den Kurs leiten wird. An sieben Wochenenden und einzelnen Abenden wird es nicht primär um Wissensvermittlung gehen, sondern vor allem um Reflexion und Selbsterfahrung. „Es gibt keine Abschlussprüfung. Wenn man so will, ist der Kurs selbst die Prüfung: Jede Teilnehmerin / jeder Teilnehmer muss sich mit sich selbst, mit der eigenen Endlichkeit auseinander setzen. Das ist die zentrale Voraussetzung für Sterbebegleitung.“

Bundesweit engagieren sich in der Hospizarbeit vor allem Frauen, deren Kinder aus dem Haus sind oder die nicht mehr berufstätig sind. Das muss nicht so sein! „Wir bekommen auch zu unseren jüngeren Ehrenamtlichen und zu den männlichen Begleitern ganz tolle Rückmeldungen. Es wäre schön, wenn es durch den neuen Kurs noch ein paar mehr würden“, wünscht sich Eva Reuleke, eine der hauptamtlichen Koordinatorinnen des Vereins.

Wer interessiert ist, erhält gern ausführliche Informationen. Kontaktaufnahme über: info@hospizverein-wf.de oder Tel. 05331 9004146 zu den Bürozeiten montags 16 – 18 Uhr sowie dienstags bis donnerstags 10 – 12 Uhr.

Ulrike Jürgens