Wir suchen eine zusätzliche Koordinatorin. Neben anderen haben wir Tatiana Döring zum Vorstellungsgespräch eingeladen.

Viel Lebenserfahrung hat die 53-jährige, die in Kasachstan aufgewachsen ist. Nach ihrer Ausbildung zur Bekleidungstechnikerin hat sie sich schon bald für pflegerische Berufe interessiert und sich schließlich im Alter von 38 (!) Jahren für einen Neuanfang entschieden: die Ausbildung zur Altenpflegerin.
Ihre praktischen Erfahrungen in stationären und ambulanten Einrichtungen hat sie durch ein berufsbegleitendes Pflegestudium an der Ostfalia ergänzt.

Schon lange hat Tatiana Döring sich mit Fragen zur Endlichkeit des Lebens beschäftigt, im Studium über das Thema „Würdevolle Begleitung von Demenzkranken“ gearbeitet. Der Weg in die Hospizarbeit ist vorgezeichnet. In den letzten beiden Jahren war sie als Koordinatorin in einem ambulanten Hospizdienst tätig.

Für diese Tätigkeit schlägt ihr Herz, das spüren wir bei unserer ersten Begegnung. „Niemand sollte einsam sterben oder eine schwere Krankheit allein durchstehen. Als Koordinatorin spreche ich als erste mit dem schwerstkranken Menschen und seinen Zugehörigen. Es ist wichtig, die Situation richtig einzuschätzen und die Bedürfnisse herauszuhören. Nur so kann ich gut entscheiden, welcher Ehrenamtlichen ich die Sterbebegleitung übergeben kann.“

Ihre achtsame Haltung gegenüber Kranken, Familien und auch den Ehrenamtlichen wird in unserem Gespräch immer wieder deutlich. Da fällt der Satz, der mich nicht mehr loslässt: „Ehrenamtliche muss man ehren.“

Inzwischen ist Tatiana Döring Teil unseres Teams. Durch ihre vielfältigen Begegnungen mit sterbenden und trauernden Menschen hat sie ihre Einstellung zum Leben verändern können, wie sie sagt. Was wirklich wichtig ist im Leben – in ihrer gelassenen Art drückt sie aus, dass sie für sich schon die eine oder andere Antwort auf diese lebenswichtige Frage gefunden hat.

Herzlich willkommen, Tatiana! Wie schön, dass Du Dich für ein Engagement in der Hospizarbeit Wolfenbüttel entschieden hast!

Ulrike Jürgens