Impftermin, 15 Uhr, in der Schweigerstraße. In Gedanken gehe ich noch einmal durch, ob ich alles griffbereit habe: Ausweis, Impfausweis, Einladung, Bestätigung des Hospizvereins, dass ich aktuell in der Sterbebegleitung engagiert bin… Mein Blick schweift über die vier Bahnen des Impfzentrums. Ist das in der Schlange neben mir nicht Beate? Und dahinter Heidi? Und vor mir – die kenne ich doch auch… Unsere Koordinatorinnen sind da und alle Ehrenamtlichen, die derzeit in der Sterbebegleitung und Trauerbegleitung tätig sind.

Ich weiß gar nicht, worüber ich mich mehr freuen soll:
über die Impfung, auf die ich so sehnlichst gewartet habe,
über die vielen freundlichen Menschen, die meine Unterlagen überprüfen, Formulare ausfüllen, Fieber messen, Fragen beantworten, schließlich den Piks setzen, mir Gesundheit und Kraft für mein Ehrenamt wünschen,
über das Wiedersehen mit meinen Kolleginnen.

Nach dem gut organisierten Ablauf treffen wir uns im Überwachungsbereich wieder. Dieses Zusammentreffen ist für uns alle besonders schön und auch erleichternd. Einmal, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben und nun voller Freude plappern. Vor allem aber, weil uns diese Impfung ein bisschen mehr Sicherheit für die Begleitung von schwerkranken, sterbenden und trauernden Menschen gibt.

Tanja Ehlers

 

Foto oben: Im Überwachungsbereich unterhalten sich mit gebotenem Abstand: hinten die Koordinatorinnen Tatiana Döring (links) und Sonja Kobersky, vorne Beate Schlosser und …
Foto unten: Hier sind die Ehrenamtlichen Lone Dueholm-Jeschke (links) und Regina Montag in angeregtem Austausch.