Seit einigen Monaten begleite ich einen Herrn im Seniorenheim. Leider ist krankheitsbedingt kaum noch eine Kommunikation zwischen uns beiden möglich. So sitze ich meistens einfach an seinem Bett und halte seine Hände. Ich bin einfach da!

An diesem Dienstag, als seine Hand in meiner Hand ruhte, vernahm ich leise, aber ganz deutlich ein „Dankeschön!“ Welch eine Überraschung, dachte ich. Dann kam etwas später noch ein vollständiger Satz: „Jetzt wärmen wir uns gegenseitig die Hände.“

Ich war sehr berührt über seine treffende Feststellung. Eine große Leistung! Weiß ich doch, wie stark seine Erkrankung auch das Gehirn geschädigt hat.

In dieser Situation wurde mir bewusst, was wir Hospizbegleiterinnen und -begleiter mit einem einfachen Händehalten bewirken können. Es war wie ein „heiliger Moment“ in dieser Adventszeit 2021, ein Lichtblick, ein Hoffnungsschimmer!

Für mich war es wie ein Geschenk, eine Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Arbeit, ein Trost in dieser doch besorgniserregenden Zeit, in der wir gerade weltweit leben.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern solche Lichtblicke – kleine Glücksmomente im Alltag.

 

Eva Galanulis

Foto: Eva Galanulis