Dass Bauernhortensien „berauschend“ schön sind, hat mir meine Freundin im letzten Jahr erzählt. Der Waldpädagogin fiel bei ihrem Besuch auf, dass mein Hortensienbusch offensichtlich von Fachleuten beschnitten war – allerdings nicht von mir. Recherchen im Internet ergaben, dass die jungen Blüten und Triebe begehrt sind und gerne unrechtmäßig aus Gärten entfernt werden.

In diesem Jahr blieb ich von dem vermeintlichen Pflanzenklau verschont. Im Gegenteil: Das fachmännische Schneiden im Vorjahr beschert mir seit Wochen prachtvolle Blüten. Beherzt habe ich einen Strauß abgeschnitten und mit zum Treffen der Trauerbegleiterinnen genommen. In der Mitte des Tisches störte der üppige Strauß indes unsere Blickkontakte. Kurzerhand habe ich die Blüten abgeschnitten und sie in einer großen Glasschale schwimmen lassen.

Die vielen kleinen Blüten der Dolden zogen an diesem Abend immer wieder unsere Blicke auf sich. Damit nicht genug. Am nächsten Morgen schrieb mir unsere Koordinatorin, wie sehr sie sich über die Blütenpracht in unserem Büro freut. Fotos von meinem Hortensienbusch und der Blütenschale wurden geteilt – zur Freude vieler Ehrenamtlicher. Die Hortensienblüten blieben für über eine Woche der Blickfang im Büro – sowohl für Gäste als auch bei Besprechungen.

Ist es nicht schön, wie man mit einem gewöhnlichen Strauß aus dem Garten so vielen Menschen eine Freude machen kann?

 

Marga Strömsdörfer