Elf Frauen und ein Mann finden sich am Samstagmorgen in den Räumen des DRK ein. Bei den meisten liegt der Kurs sehr weit zurück – dringend Zeit für eine Auffrischung!

Als erste/r am Unfallort – und dann? Ausbildungsleiterin Lydia Fricke erklärt anschaulich und einprägsam, was zu tun ist: das Unfallopfer ansprechen, den Notruf 112 absetzen, Maßnahmen der Ersten Hilfe. Paarweise können wir an „Puppen“ die Herzdruckmassage und die Mund-Nasen-Beatmung üben. Die gilt es im Ernstfall fortzusetzen, bis der Rettungswagen eintrifft.

Am meisten fasziniert mich die Anwendung eines Defibrillators. Ich habe diese Geräte schon in öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren, Sporthallen gesehen. Aber wie funktionieren sie? Ein „Defi“ wird bei der Erstversorgung von Herzpatienten eingesetzt. Wir lernen: Er aktiviert den Sinusknoten, der das Herz wieder in den richtigen Takt bringt. Die Anwendung ist ganz einfach: Schritt für Schritt wird erklärt, was zu tun ist.

Neun Stunden Intensivkurs vergehen wie im Fluge. Zum Schluss kommt noch eine Prüfungsfrage: Ein verunglückter Motorradfahrer ist bewusstlos. Soll man den Helm abnehmen oder besser nicht? Die Antwort ist eindeutig: vorsichtig abnehmen, am besten zu zweit – damit der Mensch nicht erstickt und beatmet werden kann.
Bei dieser praktischen Übung merken wir, wie schwer es ist, den Kopf aus dem Helm zu befreien.

Alle sind sich am Ende einig: Diese Erste-Hilfe-Auffrischung ist wichtig und wertvoll. Bis zur Wiederholung sollte man nicht zu lange warten. „Denn selten angewandtes Wissen gerät schnell in Vergessenheit.“ (Handbuch für Ersthelfer)

Text und Foto: Eva-Christina Galanulis