Pünktlich um halb drei kommt die Sonne heraus! Zehn Frauen und drei Männer treffen sich an der Kirche St. Georg in Wendessen. Malerisch versteckt sich die wunderschöne alte Kirche hinter einem zartgrünen Vorhang der Trauerweide.

Zuerst eine herzliche Begrüßung in der Kirche. Wir sitzen im Halbkreis vor dem Altar. Ich lese eine Geschichte vor: „Welcher Baum wäre ich…“, geschrieben von unserer Ehrenamtlichen Helga Hoffmann. Wie passend! Es geht um eine Trauerweide.

Dann machen wir uns auf den Weg. Unser Spaziergang führt uns rund um das zukünftige HospizZentrum. Das Interesse ist groß. Sibylle und ich können die meisten Fragen beantworten. Weiter geht es in den etwas verwilderten, aber märchenhaften Gutspark. Die Vögel zwitschern, sogar ein Zilpzalp ist zu hören. Forsythien sind in voller Blüte und leuchten uns entgegen. Auf dem Waldboden sind die ersten Frühlingsblüher zu entdecken: Lerchensporn, Scharbockskraut, Osterglocken, Nieswurz…

Zurück in der Kirche wärmen wir uns mit heißen Getränken auf. Nach einem regen Austausch lese ich eine weitere Geschichte vor: „Der alte Gärtner und die Tulpe“ von Ulrich Peters. Passend zur Geschichte verteilt Sibylle vorgezogene Tulpenzwiebeln.

Dann eine kurze Besinnungszeit. Wer möchte, zündet ein Teelicht an. Jeder darf sich ein bunt gefärbtes Ei mitnehmen, das Symbol für Leben und Hoffnung.

Zum Abschied wünscht sich eine Teilnehmerin ein Frühlingslied. Gemeinsam singen wir die ersten beiden Strophen von „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“. Wir sind uns einig: Wir alle haben Freude gefunden an diesem Nachmittag!

Text und Fotos: Eva-Christina Galanulis

Welcher Baum wäre ich…

Der alte Gärtner und die Tulpe