Die neuen Hospizbegleiterinnen freuen sich über ihren Abschluss.
v. l. n .r. Christiane Häusler, Tanja Ehlers, Sabine Bockmann, Marianne Berkefeld, Juliane Bauer, Beate Schlosser, Jutta Zeikau

 

Am 16. Juni ist es soweit: sieben Frauen schließen nach fast einem Jahr ihren Vorbereitungskurs ab. Ab sofort verstärken sie das Team der Ehrenamtlichen, die in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel schwerstkranke Menschen begleiten: in der häuslichen Umgebung, in einer Einrichtung oder auch im Klinikum.

Die Frage nach ihrer Motivation beantworten sie ganz unterschiedlich.

Juliane hat Erfahrungen mit dem Sterben naher Angehöriger: „Mir hat niemand gesagt, ob ich meine sterbende Schwiegermutter dazu bringen sollte, wenigstens viel zu trinken, nachdem sie schon lange nichts mehr essen wollte. Lange Atemaussetzer meines sterbenden Vaters haben mich heftig verunsichert. Ich hätte gerne jemanden in der Nähe gehabt, der mir sagt, ob man etwas gegen Probleme beim Luftholen und Atmen oder die dabei vermuteten Leiden tun kann. Jetzt möchte ich gern für andere Menschen hilfreich sein.“

Sabine war in der Pflege tätig: „Ich weiß, dass man Einsamkeit und Hilflosigkeit während des Sterbeprozesses vermeiden kann und ich allein mit meiner Anwesenheit etwas bewirken kann.“

Marianne hat den Hospizverein kennen gelernt, nachdem ihr Mann gestorben war: „Meine Trauerbegleiterin hat mir die Zeit nach dem Tod meines Mannes leichter gemacht und mir geholfen, einen Weg vorwärts zu sehen und zu machen. Das erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit. Ich habe erfahren, dass die Hospizarbeit für die Gesellschaft sehr wichtig ist und dieses Ehrenamt erfüllend sein kann.“

Und mit welchen Gedanken gehen sie in ihre erste Begleitung?

„… mit dem angenehmen Gefühl, für sterbende Menschen und ihre Zugehörigen hilfreich sein zu können“ (Juliane), „mit großer Zuversicht“ (Marianne), „ein bisschen aufgeregt und mit großem Interesse an der Lebensgeschichte des Menschen, den ich in seiner letzten Lebensphase begleiten darf“ (Tanja).

Wir freuen uns über die Verstärkung und wünschen den „Neuen“ einen guten Start. Sie ahnen heute noch nicht, wie viel sie von den kranken und sterbenden Menschen und ihren Zugehörigen zurückbekommen werden.

Ulrike Jürgens

Wolfenbütteler Zeitung vom 21.06.2019: Neue Hospizbegleiterinnen

Schaufenster Wolfenbüttel vom 23.06.2019: Neue Hospizbegleiterinnen