Samstagabend. Um das ehemalige Gutshaus in Wendessen ist alles ruhig. Aber bewegt sich da nicht etwas hinter einer der Scheiben? Der Nachbar traut seinen Augen nicht: ein Kater. Sein lautes Miauen ist durch das einfach verglaste Fenster deutlich zu hören. Was tun? Wer hat einen Schlüssel zum zukünftigen HospizZentrum?

Schließlich wird Dagmar Ammon ausfindig gemacht. Sie kommt noch zu später Stunde und kann das verzweifelte und ausgehungerte Tier retten.

Wie war aber der Kater überhaupt in das Gebäude gelangt? Einige Tage zuvor waren die Dachdecker vor Ort. Sie hatten das Dach repariert, um das Haus winterfest zu machen. Die Gelegenheit für den Kater, auf Entdeckungstour zu gehen! Er war fasziniert von den vielen Gerüchen, die Marder und andere tierische „Hausbesetzer“ hinterlassen hatten.

Als er endlich zu seiner Familie zurückkehren wollte, war das große Tor verschlossen. So musste er mehrere Tage ohne Futter und Wasser ausharren. Nicht auszudenken, wenn er auf der Parkseite des Gebäudes oder gar im Keller eingeschlossen gewesen wäre. Da hätte er sich nicht rechtzeitig bemerkbar machen können…

Eva Galanulis

Symbolfoto: Silke Todtenhaupt