Wann hat das denn bloß angefangen?

Irgendwann habe ich bei einem Treffen der Hospizbegleiterinnen ein genähtes Fühlkissen vorgestellt. Das eignet sich sehr gut bei nervlichen Beschwerden während der Chemotherapie. Es kann gewärmt oder gekühlt werden, ist für Füße oder Hände zu verwenden.

Beim nächsten Mal brachte Eva ihre reisgefüllten Enten und Frösche mit. Gegen Spende nahmen wir die ersten Aufträge an. Uns beiden machte es riesigen Spaß!

„Wie wäre es“, fragte Marga eines Tages, „wenn wir einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt hätten, wenigstens für eine Woche?“

Die Kreativen unter uns waren nicht zu bremsen. Wir falteten Kraniche und Fröbelsterne, nähten Weihnachtsbäume als Deko, Beutel als nachhaltige Verpackung, sägten Boote aus als Serviettenständer und Holzhäuser, einfach weil sie so schön sind. Eva fing an, Broschen zu häkeln. Am Anfang dauerte es noch, doch dann konnte sie es im Schlaf. 80 Stück hat sie geschafft! Veronika bastelte Weihnachtsmäuse. Andere häkelten Herzbroschen und Stulpen für uns und strickten Babysocken.

Aus den vielen Naturfotos von Tanja sind wunderschöne Fotokarten entstanden. Eine kleine Arbeitsgruppe hat einen Fotokalender zusammengestellt: LichtBlicke aus dem Gutshaus Wendessen.

Viele Hände waren tätig – und das oft gemeinsam. Wir haben die Karten verpackt, und uns dabei besser kennen gelernt. Eva hat Helga das Falten der Kraniche beigebracht, und Helga hat ihr Wissen an Renate weitergegeben. Tatiana, Regina und Veronika sind zum Nähen zu mir gekommen. Gemeinsam unterwegs – das Motto unserer Ausstellung gilt auch hier.

Als Regina sagte: „Das macht ja solchen Spaß – machen wir auch einen Osterbasar?“, schrie ich spontan auf. Nein, das reicht mir jetzt… Doch dann sah ich mich in meinem Kreativzimmer um, und mein Blick fiel auf die vielen von KÖNIGLICH gespendeten Stoffe in wunderschönen Pastellfarben…

Ich weiß: Es hat kein Ende. Wir machen im neuen Jahr weiter. Und wenn das Hospiz eröffnet ist, können wir mit Gästen und deren Besuchern häkeln, nähen, falten und filzen. Die Ideen und die Freude am gemeinsam Tun gehen uns gewiss nicht aus.

 

Helga Hoffmann

 

Fotos: Hospizverein