Wie gerne wäre ich am Sonntag zur „offenen Gartenpforte“ nach Wendessen gefahren. Doch das passte nicht. Ob ich einfach mal bei Familie Sydow anrufe? Vielleicht darf ich ja an einem anderen Tag kommen. Spontan bietet mir Frau Sydow eine Sonderführung für den Nachmittag an – und das, obwohl sie und ihr Mann von den 335 Besuchern, die am Tag zuvor in ihren Garten kamen, noch ganz überwältigt sind.
Ich bin tief beeindruckt. Die Gartenfreundin führt mich durch ihr weitläufiges Paradies: 2.500 m². Ein liebevoll angelegter Bauerngarten ist hier in den letzten 30 Jahren entstanden. Die Blumenbeete sind mit selbstgezogenen Buchsbaumhecken eingefasst. Im Gartenteich sonnt sich gerade ein Frosch gut getarnt auf einem Seerosenblatt. Immer wieder entdecke ich geschmackvolle handgetöpferte Kunstwerke zwischen den Blumen – Ergebnis der kreativen Schaffenskraft der Hausherrin.
Viele seltene und exotische Baumarten wie Esskastanie, Ginkgobaum, Tulpenbaum, Maulbeerbaum und Ambabaum machen das Grundstück sehr abwechslungsreich. Auch eine große Trauerweide steht im Garten und spendet Schatten.
Herr Sydow, gelernter Landwirt, zeigt mir zum Abschluss noch die Streuobstwiese hinter dem Garten. Hier weiden seine fünf französischen Rinder der Rasse Blonde d’Aquitaine und genießen die Ruhe dieser Oase.
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Mit einem Ableger von der Wolfsmilchpflanze und vielen Eindrücken verabschiede ich mich. Die „offene Gartenpforte“ – wie schön, dass Sydows ihren Garten regelmäßig öffnen. Welch schöne Idee, diesmal Spenden für das HospizZentrum zu sammeln. Der Verein kann sich über sage und schreibe 600 Euro freuen!

Text und Fotos: Eva-Christina Galanulis