Eine Trauernde, die regelmäßig zu unserem Trauercafé und zu „Trauer in Bewegung“ kam, ist plötzlich gestorben. Christel hat ihren Ehemann verloren, hat Trost und Halt in der festen Trauergruppe gesucht und sich mit Conny angefreundet. Gemeinsam beschlossen sie, weiter die Angebote des Hospizvereins in Anspruch zu nehmen. Mit zwei weiteren Trauernden befreundeten sie sich und bildeten eine Vierer-Gruppe. Sie besuchten Weihnachtsmärkte, gingen zusammen essen und Kaffee trinken, waren per WhatsApp verbunden. So unterstützten sie sich gegenseitig und sorgten für Verbundenheit.

Nun stirbt eine aus der Gruppe, die selbst die Trauer um den Familienangehörigen noch nicht fertig verarbeitet hat. Das hat die ganze Gruppe sehr getroffen.

Beim nächsten Treffen wird eine Schweigeminute eingelegt. Die Trauerbegleiterin liest einen Text von Dietrich Bonhoeffer vor. Zu Hause hat sie aus Naturmaterialien ein besonderes Gedenkholz hergestellt. Das legt die Gruppe hier ab – zur Erinnerung an Christel.

Text: Helga Hoffmann
Foto: Gundula Coenders

„Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines uns lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. …“
Zitat aus: Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), Brief an Renate und Eberhard Bethge, Gefängnis Berlin-Tegel an Heiligabend 1943